Biografie

Christiane Iven

Christiane Iven war drei Jahrzehnte (1986 – 2015) als Opern- und Konzertsängerin international tätig.

Heute ist sie Professorin für Gesang und Vizepräsidentin an der Hochschule für Musik und Theater in München und arbeitet darüber hinaus als Regisseurin und Coach.

Begonnen hat Christiane Iven ihre Opern- und Konzertkarriere als Mezzosopran und wechselte dann später in das Sopranfach. Ihre Stimme war immer im sogenannten „Zwischenfach“ zuhause.

Sie war festes Ensemblemitglied an verschiedenen Theatern, viele Jahre davon an der Staatsoper Stuttgart.

Dort und an weiteren deutschen und europäischen Opernhäusern arbeitete sie u.a. mit dem Regieteam Jossi Wieler und Sergio Morabito, mit Calixto Bieito, Claus Guth, Andreas Homoki, Peter Konwitschny, Luc Perceval, Stephan Herheim und Andrea Moses.

Ihre wichtigsten Partien waren Octavian und Feldmarschallin (Rosenkavalier), Agathe (Freischütz), Didon (Les Troyens), Marie (Wozzeck), Kundry (Parsifal), Elvira (Don Giovanni), Emilia Marty (Die Sache Makropulos), Sieglinde (Walküre) und Isolde (Tristan und Isolde).

Konzerte gab sie mit bedeutenden Orchestern (u.a. Academy of St. Martin in the Fields, das Concertgebouworkest Amsterdam, Bamberger Symphoniker, Ensemble intercontemporaine, NDR-Sinfonieorchester, NHK Symphony Orchestra Tokyo, RSO Berlin, Oslo Philharmonic, Orchestre de la Suisse Romande, Orchestra Filarmonica della Scala, Münchner Philharmoniker und Tschechische Philharmonie, Tonhalle-Orchester Zürich u.a.)  unter dem Dirigat von Marc Albrecht, George Alexander Albrecht, Vladimir Ashkenazy, Riccardo Chailly, Teodor Currentzis, John Elliot Gardiner, Michael Gielen, Julia Jones, Leopold Hager, Nikolaus Harnoncourt, Heinz Holliger, Marco Letonja, Fabio Luisi, Shao-Chia Lü, Sir Neville Marriner, Matthias Pintscher, Helmut Rilling, András Schiff, Michael Schoenwandt, Christian Zacharias und Lothar Zagrosek.

Zu ihrem meistgesungenen Repertoire gehörten die Sieben frühen Lieder von Alban Berg, die Wesendonck-Lieder von Richard Wagner, Rückert-Lieder, das Lied von der ErdeLieder eines fahrenden Gesellen und Lieder aus des Knaben Wunderhorn von Gustav Mahler, die Lyrische Symphonie von Alexander Zemlinsky, als auch die Vier letzten Lieder von Richard Strauss.

Ihre Liederabende mit den Pianisten Burkhard Kehring, Igor Levit, Wolfram Rieger, András Schiff, Jan Philip Schulze u.a. waren für Christiane Iven ein Zentrum ihrer Konzerttätigkeit und ihre besondere Leidenschaft. Sie war bei bedeutenden Musikfestivals, darunter dem Schleswig-Holstein Musik Festival, den Luzerner Festwochen, den Festspielen Mecklenburg-Vorpommern sowie den Schwetzinger SWR-Festspielen zu Gast.

Christiane Iven wurde in Hamburg geboren, studierte in ihrer Heimatstadt bei KS Prof. Judith Beckmann an der Hochschule für Musik und Theater und ergänzte ihr Studium mit Lied-Interpretationskursen bei Dietrich Fischer-Dieskau in Berlin.

Sie war Stipendiatin des Steans Institute of Music beim Ravinia-Festival (USA), des Richard-Wagner-Verbandes und der Studienstiftung des Deutschen Volkes. 1990 wurde sie Preisträgerin des Deutschen Musikwettbewerbs und gewann in den folgenden Jahren Preise mehrerer internationaler Lied-Wettbewerbe.

Ihre Begeisterung für Musik entdeckte Christiane Iven bereits in ihrer Schulzeit. Sie sang viele Jahre im Chor der St. Michaeliskirche in Hamburg unter Günter Jena. Während Ihres Studiums arbeitete sie als ständige Aushilfe im Chor des NDR. Vor allem die Musik von Johann Sebastian Bach, dessen Passionen und Kantaten waren in dieser Zeit ihr musikalischer Mittelpunkt und haben sie bis heute tief geprägt.

Nach anfänglichen, kleinen Partien an der Staatsoper Hamburg wurde sie 1992 Ensemblemitglied am Theater Bremen und 1996 am Nationaltheater Mannheim, wo sie Partien wie Octavian (Der Rosenkavalier), Komponist (Ariadne auf Naxos) und Charlotte (Werther) sang. Mit dem Wechsel in das Sopranfach folgten 2001 ein Engagement als festes Ensemblemitglied an der Staatsoper Hannover und 2006 an der Staatsoper Stuttgart.

Für ihre künstlerischen Leistungen wurde sie 2005 mit dem Niedersächsischen Staatspreis ausgezeichnet und 2011 zur baden-württembergischen Kammersängerin ernannt.

Christiane Iven war bereits während ihrer künstlerischen Karriere als Gesangspädagogin tätig.  Von 2001-2007 war sie Professorin an der Hochschule für Musik, Theater und Medien Hannover. Seit 2013 hat sie eine Professur für Gesang an der Hochschule für Musik und Theater München inne und ist seit 2021 dort auch Vizepräsidentin.

Sie arbeitet als Jurymitglied bei internationalen Gesangswettbewerben und gibt zahlreiche Gesangskurse u.a. bei der Internationalen Musikakademie für Solisten (IMAS) auf Schloss Bückeburg, der Internationalen Hugo-Wolf-Akademie und an der Sommerakademie des Mozarteums in Salzburg. Darüber hinaus ist Christiane Iven als Coach und Beraterin in den Bereichen Musik, Theater und Musikpädagogik tätig.

Im Juni 2023 wird Christiane Iven mit einer Neuinszenierung von Verdis „La Traviata“ am Theater Dessau ihr Debut als Regisseurin geben.

 

Kürzere Biografien und Fotos finden sie unter Downloads.